1. Carneval-Verein Pirmasens e.V
66955 Pirmasens | Halle: Am Rehpfad 1 | Tel: 06331 6080888.
1.Carneval-Verein Pirmasens e.V.
Die Grenadiergarde mit Landgrafenpaar heute
1739
Die Historische Grenadiergarde
gründete Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt nach dem
Vorbild der "Langen Kerls" des Alten Fritz, unter dem er einige Jahre in
preußischen Diensten stand, im Dorf Pirmasens eine Garnison mit 34
Grenadieren.
Bis zu seinem Tode 1790 vergrößerte er seine Truppe auf eine Stärke von fast
1600 Mann. Das Besondere an der Grenadiergarde des Landgrafen war, dass
die Soldaten der Pirmasenser Garnison nie in den Krieg ziehen mussten. Sie
hatten nur zum Gefallen des Landgrafen zu exerzieren. Dabei waren sie so
diszipliniert und exakt, dass Militär-experten aus ganz Europa nach Pirmasens
kamen um sie zu bewundern.
1741 heiratete Ludwig IX. die Prinzessin Luise
Caroline von Pfalz-Zweibrücken, die später in
Hessen-Darmstadt die "Große Landgräfin"
genannt wurde.
Die Historische Grenadiergarde der Stadt
Pirmasens wurde 1957 vom 1. Carneval-Verein
Pirmasens gegründet. Die Uniformen wurden
nach historischen Vorlagen originalgetreu
angefertigt und im Jahre 1989 komplett
erneuert.
Die jetzt getragene Uniform entspricht der
"Erbprinz Darmstadt Montur" aus den Jahren
um 1760 in den Farben Preußisch-blau, rot und
weiß, nach friderizianischem Schnitt
geschneidert.
Prinzessin Luise Caroline
Landgraf Ludwig IX
Die Schuster Joss-Gruppe
Nach dem Tode des Landgrafen wurde die
Garnison Pirmasens aufgelöst. Die Grenadiere
waren plötzlich ohne Einkommen und
begannen in ihrer Not aus dem festen Stoff der Uniformen, Schuhe und
"Schlappen" herzustellen. Hieraus ergab sich später der Spitzname der
Pirmasenser: "Die Schlabbeflicker".
Die Frauen der Grenadiere zogen mit großen Körben auf dem Rücken,
als Schuhverkäuferrinnen durch ganz Europa, um die "Bärmesenser
Schlabbe" zu verkaufen. Nach der Legende war ein "Grenadier Joss" der
Erste, der damit begann "Schlabbe" anzufertigen. So begann der
Aufstieg von Pirmasens zur Deutschen Schuhmetropole. Die Schuster
Joss-Gruppe symbolisiert den Übergang von der Soldatengarnison zur
Schuhstadt Pirmasens.
Die Kutsche war ein Geschenk Ludwig IX. an seine Tochter Wilhelmine, anlässlich ihrer
Hochzeit mit dem Sohn Katharina der Großen, Großfürst Paul von Russland, am 10. Oktober
1773. Die Originalkutsche ist heute im Marstall-Museum in St. Petersburg zu besichtigen. Der
im CVP-Besitz befindliche, originalgetreue Nachbau wurde 1963, zur 200-Jahr Feier der Stadt
Pirmasens von der Berufsbildenden Schule angefertigt. Bei Umzügen sitzen in der Kutsche
CVP-Aktive als Landgraf Ludwig IX. und seine Gattin Luise Caroline.
Die Kutsche des Landgrafen
Grenadier
“Krischan” Treber